Seit im April 2024 die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland rechtskräftig wurde, ist der Besitz von Cannabis sowie die Aufzucht unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Für das Kiffen in der Öffentlichkeit gibt es sogar eine sogenannte Bubatz-Karte, auf der man ablesen kann, in welchen Bereichen genüsslich am Joint gezogen werden darf und wo es untersagt ist, etwa weil Mindestabstände zu Schulen oder Kindergärten nicht eingehalten werden können. Doch Cannabis kann auf vielfältige Weise konsumiert werden, alle mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen.
- Rauchen
Die häufigste Konsumform von Cannabis ist das Rauchen eines Joints. Joints bestehen häufig aus einem Tabak-Gras-Gemisch; Cannabis kann aber auch pur geraucht werden. Viele schätzen Joints, da sie unkompliziert selbst gedreht werden können und wegen des sozialen Aspekts beim Teilen in der Runde. Beim Kiffen tritt die Wirkung innerhalb weniger Minuten ein, da der Wirkstoff THC unmittelbar über die Lungen ins Blut übergeht.
Ob beim Rauchen von Tabak oder Gras, es entstehen beim Verbrennen grundsätzlich gesundheitsgefährdende Stoffe. In beiden Fällen tut man seiner Lunge sowie den Atemwegen keinen Gefallen. Die Gefahr wird durch das Hinzugeben von Tabak sogar noch gesteigert.
- Bong
Eine Bong wird streng genommen auch geraucht, funktioniert jedoch anders als das Konsumieren von Joints. Bongs gibt es in physischen sowie in Online-Headshops in allen Formen, Größen und Designs. Der bauchige Boden einer Bong wird mit Wasser gefüllt, das den Rauch kühlt und zugleich filtert. Es übernimmt damit die Funktion eines Filter-Tips beim Joint oder auch bei selbstgedrehten Zigaretten. Der Konsum mittels Bong hat oftmals eine intensive Wirkung, selbst bei kleinen Mengen. Anfänger sollten von einer Bong daher zunächst die Finger lassen.
Ansonsten entstehen durch das Verbrennen dieselben gefährlichen Stoffe wie beim Rauchen in einem Joint. Die Nachteile sind also durchaus dieselben, da in beiden Fällen geraucht wird. Hinzu kommt aber auch, dass eine Bong gepflegt werden muss. Das abgestandene, oftmals gelb-trübe Wasser sollte nicht mehrfach verwendet werden. Zudem sollte die Bong selbst mit geeigneten Reinigungsmitteln gründlich gereinigt werden, bevor sie erneut zum Einsatz kommt.
- Vaporizer
Viele (Tabak-)raucher sind mittlerweile auf sogenannte Vaporizer umgestiegen. Es handelt sich zwar auch hier um eine Form des Rauchens, “Vapen” genannt, doch die Inhaltsstoffe werden nicht verbrannt, sondern lediglich so weit erhitzt, bis die jeweiligen Wirkstoffe freigesetzt werden. Statt Cannabis also zu verbrennen, wird es kontrolliert erhitzt, sodass die Wirkstoffe verdampfen und anschließend inhaliert werden können.
Bei einem Vaporizer handelt es sich um kleine Verdampfer, bei denen die Temperatur auf den gewünschten Wert eingestellt wird, sodass Tabak, Cannabis & Co. optimal und “sauberer” konsumiert werden können. Das Verdampfen wirkt sich auch auf den Geschmack aus, da Verbrennungsstoffe nicht die eigentlichen Aromen überlagern.
Von Nachteil sind die Anschaffungskosten für einen Vaporizer. Zudem muss der Akku des Geräts regelmäßig aufgeladen werden.
- Edibles
Jeder, der schon einmal Hasch-Brownies gegessen hat, weiß, dass Cannabis auch in Form von Speisen und Getränken verzehrt werden kann – inklusive der gewünschten Wirkung! Brownies, Kekse oder Tees sind nur einige Beispiele. Der große Reiz liegt im diskreten Konsum, denn kein Rauch, kein Geruch und keine auffälligen Utensilien verraten die Einnahme. Außerdem hält die Wirkung oft mehrere Stunden an, sodass nicht ständig nachgelegt werden muss.
Allerdings stellt die richtige Dosierung viele vor eine große Herausforderung. Denn bis die Wirkung einsetzt, können 30 bis 60 Minuten vergehen, da das THC erst über den Magen ins Blut gelangt. Dies kann dazu führen, dass man versehentlich zu viel nimmt und die Effekt dann stärker ist als gewünscht. Eventuell können auch Schwindel, Übelkeit oder allgemeines Unwohlsein auftreten. Edibles sind ideal für entspannte Abende, ohne Termin- und Zeitdruck.
- Öle und Tinkturen
Cannabisöle und Tinkturen punkten durch ihre Vielseitigkeit. Sie können direkt unter die Zunge geträufelt oder in Speisen eingerührt werden. Durch die sublinguale Aufnahme, also über die Schleimhaut, tritt der Effekt schneller ein als beim Essen.
Allerdings sollte ein besonderes Augenmerk auf die Qualität gelegt werden, da sich die Konzentrationen stark unterscheiden können. Mögliche Allergien auf etwaige Zusatzstoffe sollten ebenfalls zuvor abgeklärt sein.
- Konzentrate
Shatter, Wax oder Hash Oil gehören in die Kategorie der Konzentrate. Dabei handelt es sich um hoch konzentriertes THC. Ein kleines Stück reicht bereits, um einen intensiven Rausch hervorzurufen. Der Vorteil liegt in der Effizienz, da bereits mit kleinen Mengen eine große Wirkung erzielt wird.
Die Anwendung erfolgt meist über spezielle Geräte oder durch Dabben, bei dem das Konzentrat auf einer heißen Oberfläche verdampft. Dieser Prozess ist weniger bekannt und verlangt etwas Erfahrung. Für Gelegenheitsnutzer ist dies nicht zu empfehlen, da man sich ohne die nötige Erfahrung leicht überdosieren kann.
- Kosmetikprodukte mit Cannabis
Neben den typischen Konsumformen, die ein High hervorrufen, bieten sich Cremes, Salben und Lotionen mit zugesetzten Cannabinoiden zur äußeren Anwendung an. Ziel ist es, Muskeln und Gelenke zu entspannen. Der Vorteil liegt darin, dass die Produkte lokal wirken, ohne das gesamte Bewusstsein zu beeinflussen.
Für alle, die also nicht auf den berauschenden Effekt von THC-haltigem Cannabis aus sind, können dennoch von den gesundheitlichen Vorteilen von Cannabis profitieren.